Nach dem Grimm`schen Wörterbuch sind Seeräuber »diejenigen, welche auf der see fremden eigenthums sich mit gewalt bemächtigen, um sich zu bereichern, ohne eine vollmacht zu dieser bemächtigung von irgend einem staate zu haben«. Piraten, Corsaren und in gewissem Maße Freibeuter sind andere synonyme Wendungen, die allesamt eine Gegenwelt markieren, eine Welt der Freiheit, der Verwegenheit, der Abenteuerlust. Sie durchsegeln seit Jahrhunderten die Kinderzimmer mit all ihren Träumen, füllen Bibliotheken und Kinosäle.
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Den erstmals vergebenen Brücke Berlin Theaterpreis, mit zweimal 5.000 Euro dotiert, erhalten die serbische Autorin Iva Brdar und ihre Übersetzerin Alida Bremer für das Stück „Daumenregeln“ (Rowohlt Theaterverlag), das im Juni im Schauspiel Stuttgart in deutscher Erstaufführung inszeniert worden ist.
Das Jurymitglied Jürgen Jakob Becker (Literarisches Colloquium Berlin) erläutert: „(...). Iva Brdar folgt in ihrem Theaterstück „Daumenregeln“ der Tramptour zweier junger Frauen ins südliche Osteuropa. In einer weitgehend menschenleeren Landschaft begegnen die Protagonistinnen ebenso skurrilen wie scharf umrissenen Figuren, die sich aus Bruchstücken einstiger Lebensentwürfe eine neue Existenz zusammen zimmern. So entsteht ein surreales Roadmovie; alle fahren mit, niemand weiß woher, niemand weiß wohin. Geschrieben ist das eindringliche Stück in vibrierenden Versen, von Alida Bremer in ein suggestives Deutsch übersetzt.“
Die Preisverleihung findet am 25. September 2018 um 19 Uhr im Deutschen Theater Berlin statt.
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Alida Bremer und Michael Krüger (Hrsg.)
»Sein Jahrhundert kann man nicht verändern, aber man kann sich dagegen stellen und glückliche Wirkungen vorbereiten.«
Johann Wolfgang von Goethe
Der Wunsch nach einer besseren Welt begleitet die Menschheit seit jeher. In diesem einzigartigen Band versammeln Alida Bremer und Michael Krüger Beiträge von Autoren und Künstlern, die sich unter dem Goethe entlehnten Motto »glückliche Wirkungen« nicht nur vergangenen schöneren Zeiten widmen, sondern auch Visionen einer glücklicheren Zukunft entwerfen oder sogar im Jetzt aufspüren, was eine gute Welt sein mag. Autoren wie Mircea Cartarescu, Stefan Herrtmans, Serhij Zhadan, Cécile Wajsbrot oder Colm Tóibín begegnen dem Thema phantasievoll, ironisch, träumerisch oder realistisch und fangen ein, was uns zwischen Freiheit und Geborgenheit, Solidarität und Hilfsbereitschaft, Herausforderung und Wagnis bewegt. Eine literarische Reise, die zeigt, wie wir den großen Fragen der Gegenwart begegnen können. Die liebevoll gestaltete Anthologie versammelt Beiträge aus den 57 Mitgliedstaaten der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) und ist mit einem Vorwort von Außenminister Frank-Walter Steinmeier versehen. (Link)